Donnerstag, 19. April 2018 – 19 Uhr | Galerie N.N. | Nauwieserstr. 19 | 66111 Saarbrücken
„Fuel-Dumping“ – der Kerosinschnellablass ist ein legales Verfahren im Notfall. Wie am 4. November 2017. Eine Frachtmaschine von Luxemburg kommend verteilt 50 Tonnen Sprit über Saarland, Westpfalz, Hunsrück, fliegt dann zurück, landet sicher – Landeklappenprobleme waren der Auslöser. Damit steigt die gemeldete Menge 2017 auf über 200 Tonnen für den Bereich Saar-Lor-Lux, deutschlandweit waren es rund 580 Tonnen. Die Zahlen bleiben konstant hoch seit gut 10 Jahren.
Was passiert bei diesen Ablässen, warum sind sie nötig, welche Erkenntnisse und Daten gibt es darüber? Und: sind sie wirklich unbedenklich? Diese Fragen führen Jochen Marmit bei seinen Recherchen in die Großregion, den Pfälzer Wald, der besonders betroffen ist. In die Gegend rund um Kaiserslautern, die nicht nur durch die US-Militärbasis Ramstein, sondern auch als militärische Flugzone TRA-Lauter stark beansprucht wird.
Dr. Eike Heinicke, Hausarzt aus dem pfälzischen Reichenbach-Steegen und Vorsitzender der Gesellschaft Gesundheit und soziale Verantwortung (VGS), beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Lärm, Feinstaub, Herbiziden, Schwermetallen, Medikamenten sowie sozialen Belastungen, wie sich diese auf Umwelt und Lebensgestaltung auswirken und chronische Krankheiten produzieren können.
Ein roter Faden ist die Verunsicherung der Menschen und der Wille, dass dieser giftige Regen endlich aufhören soll. Und wie sich auf einer Weide im Pfälzer Wald rausstellt, besteht der nicht nur aus Kerosin, auch aluminiumbedampfte Glasfaserstreifen (Düppel), die eigentlich in Deutschland verboten sind, werden zur Einübung des elektronischen Luftkampfes großzügig per Ausnahmegenehmigung über den Köpfen der Großregion zerstäubt.
Mit Jochen Marmit, Autor und Journalist, SR, und Dr. Eike Heinicke, Facharzt für Allgemein-, Anästhesie und Intensivmedizin.
Kooperationspartner: Initiative „SaarländerInnen gegen die Air-Base Ramstein“ und „Umweltgewerkschaft Regionalgruppe Saar“