Krieg und Faschismus beginnt in den Köpfen der Menschen. Wir, der Verband der Motorradclubs Kuhle Wampe verstehen uns als konsequente AntifaschistInnen und wollen mit dafür Sorge tragen, dass weder alte noch neue Nazis die Möglichkeit haben, ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten oder ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Unser Engagement richtet sich gegen rechte Politik und den alltäglichen Rassismus.
So haben wir mit wenigen Worten unsere Position zu Krieg und Faschismus in unserer Grundsatzerklärung niedergeschrieben. Unsere Position bringt zum Ausdruck, dass sich eine friedensbewegte Gruppe nur auf einer soliden, antifaschistischen Grundhaltung heraus bewegen kann.
Im sogenannten Friedenswinter 2014-2015 gab es in der Friedensbewegung Tendenzen, das eher zweifelhafte Spektrum von zum Teil verschwörungstheoretisch und antisemitisch positionierten Menschen der Montagsmahnwachen für die Friedensbewegung zu gewinnen. Hier zeigte sich schließlich, dass eine Friedensbewegung ohne politische Grundhaltung nicht der Weg ist, den eine sich antimilitaristisch begreifende Initiative einschlagen kann.
Die extrem einseitig auf Pro-Putin ausgerichteten Positionen der Montagsmahnwachen drückten sich letztlich in plattem Anti-Amerikanismus aus. Doch das Problem heißt nicht Amerika, das Problem heißt Kapitalismus.
Dieser Öffnungsversuch leitete zu unserem großen Bedauern letztlich 2016 auch die Abtrennung der Kampagne „Krieg beginnt hier“ von der Initiative „Stopp Ramstein“ ein, die dieses auch mit einem drastischen und deutlichen Statement tat.
Die Manifestation dieser Spaltung macht sich letztlich an dem Verhalten und Vorgehen einzelner Menschen aus dem Koordinierungskreis der Stopp Ramstein Kampagne fest. Wir haben mit zwei dieser Menschen gesprochen.
Im persönlichen Gespräch mit Rainer Braun konnten im Besonderen unsere Bedenken hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit extremen Rechten ausgeräumt werden. Auch wenn wir seine Position „Nicht Antikapitalismus ist das Thema, sondern Friedenspolitik“ nicht teilen, da für uns beides in der Umkehr unmittelbar zusammenhängt.
Die schriftliche Beantwortung unserer Fragen durch Pedram Shahyar konnte unsere Bedenken, die Friedensbewegung zu weit zu öffnen und dadurch auch extrem rechten Bewegungen ein Forum zu bieten, leider nicht wirklich entkräften. Seine Vorstellung und Position auch offen mit rechtskonservativen Menschen in der Friedensbewegung zusammen zu arbeiten entspricht nicht der unseren.
Trotzdem oder gerade deswegen kommt für uns eine Distanzierung der Motorradclubs Kuhle Wampe von der Stopp Air Base Ramstein Kampagne nicht in Frage, weil wir es nicht zulassen werden, einen wichtigen Baustein der Friedensbewegung, in dem sich auch viele junge Menschen engagieren, rechten Spinnern und Verschwörungsfanatikern zu überlassen. Wir werden uns dem in aller Deutlichkeit widersetzen.
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg