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Fahrraddemo 2022

Frieden ist ein Marathon | #6 Newsletter 2022

Traditionell nahmen wieder tausende friedensbewegte Menschen deutschlandweit an den Ostermärschen teil. Das ist richtig und wichtig. Gerade in Kriegszeiten wie diesen. Gerade jetzt sind wir alle als Friedensbewegung gefragt unseren Prinzipien treu zu bleiben und für Diplomatie und gegen Waffenlieferungen auf die Straße zu gehen, denn: Wer Frieden will, liefert keine Waffen. Mehr Waffen haben noch nie für mehr Frieden gesorgt. Jetzt ist es umso wichtiger am Ball zu bleiben, denn nur dann wird sich etwas Richtung Frieden bewegen. Dies erfordert unser Durchhaltevermögen, da Frieden ein Marathon ist und kein Sprint!

Fahrradaktion am 30. April – Rauf aufs Rad, runter mit der Rüstung

Die nächste Etappe des Marathons und Möglichkeit ein Zeichen für den Frieden und gegen Aufrüstung zu setzen, findet an der Air Base Ramstein statt. Am 30. April wird im Rahmen der „Global Days of Action on Military Spending“ (GDAMS) um die Airbase geradelt. Im Zuge der zweimaligen Umrundung der Airbase, wird es zudem eine Kundgebung an der Gedenkstätte Ramstein geben.

Ablauf der Fahrraddemo am 30. April:

Um besser planen zu können, bitten wir um Anmeldung unter info@ramstein-kampagne.eu, Stichwort: Fahrradaktion

Weitere Informationen zur Fahrradaktion >


NATO: das weltweit größte Militärbündnis in Aktion

Einladung zum Online-Event am 22. April um 18 Uhr
Anmeldung unter info@ramstein-kampagne.eu

Am 29. und 30. Juni 2022 findet in Madrid der nächste NATO-Gipfel statt. In dem Webinar wollen die aktuellen Aktionen der NATO analysieren und über Gegenaktionen in den betroffenen Ländern informieren. Punkte könnten sein:

  • Neue US Atomwaffen nach Großbritannien.
  • Das Referendum in Dänemark zur Vollständigen Integration Dänemarks in die EU Außen- und Sicherheitspolitik, inklusive der militärischen Missionen.
  • Der mögliche NATO Beitritt von Schweden und Finnland.
  • Den Schaden, den die NATO an der Natur und Umwelt anrichtet.
  • Die Rolle der NATO im Ukraine-Krieg.

Gesprächsrunde und Diskussion mit Ludo De Brabander und Kristine Karch.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung unter info@ramstein-kampagne.eu, Stichwort: NATO. Nach Anmeldung senden wir dir eine Bestätigung und den Zugangslink für die Teilnahme.

Weitere Informationen >


Konni Schmidt

Wir trauern um Konni Schmidt

Ein Leben für den Frieden – der unermüdliche Streiter für Völkerverständigung und eine friedlichere Welt ist nicht mehr unter uns.

Konni Schmitt, Friedensaktivist, Friedensradfahrer, Mahner, Weltbürger. Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Das war Konnis Lebensmotto. Er lebte es mit jeder Faser seines Körpers, authentisch, echt und aufrichtig.

Sein ganzes Leben widmete Konni engagiert und unermüdlich der Völkerverständigung und dem Frieden.  Als Gründer und Vorsitzender des Vereins „Bike for Peace and New Energies“ organisierte er Friedensradfahrten durch Deutschland und Europa. Seine Highlights waren die Fahrten von Paris nach Moskau, wo er und alle, die mit ihm unterwegs waren, Freundschaft mit Menschen in Belarus und Russland schaffen konnten.  Die große Tour per Rad von Paris nach Hiroshima anlässlich des 75. Jahrestags des Atombombenabwurfs konnte zu seinem großen Bedauern Pandemie bedingt nicht mehr durchgeführt werden.

Leidenschaftlich wandte er sich gegen die Militarisierung seiner Heimatregion Rheinland-Pfalz. So war er einer der Gründer der Kampagne Stopp Air Base Ramstein, Mitglied der Pfälzer Initiative „Entrüstet Euch!“ sowie Vorstandsmitglied im Verein Aktiv für den Frieden – Stopp Ramstein e.V.

Die Stopp Air Base Ramstein Kampagne lag ihm besonders am Herzen. Konni wurde in Miesenbach, keine zwei Kilometer von der Rollbahn der Militärbasis entfernt, geboren. Zeit seines Lebens kämpfte er gegen den Krieg und die Zerstörung, die von der Airbase ausgehen.

Konni entwickelte Visionen von seiner Heimatregion, die einmal ohne Militär wieder ein Paradies werden sollte. „Gebt uns unsere Nacht zurück! Gebt uns unsere Sterne zurück! Gebt uns unsere Glühwürmchen zurück!“ Konni war einer der wenigen, die auch die Lichtverschmutzung der Militärbasis thematisierten. Sein größter Wunsch war es, dass die Region mit seinen riesigen Waldbeständen der Erholung und nicht der Zerstörung dient.

Konni sagte von sich selbst, er hätte nicht das Zeug zum Helden, aber genau das war er für viele Friedensbewegte – ein Held und ein Vorbild. Der Kampf gegen Krieg und Faschismus prägte schon frühzeitig sein Leben. Gleich nach der Ausbildung wurde ihm die Ausübung des Lehrerberufes durch den Radikalenerlass verwehrt. Dennoch hat sich Konni in seinem, wie er selbst sagte, wunderbaren, kreativen und spannenden Berufsleben als Lehrer, Ausbilder und Geschäftsführer für und mit jungen Menschen engagiert. 

Unermüdlich setzte er seine Kraft und Zeit für den Friedensgedanken ein. Jede Aktivität, die zu einer friedlicheren und nachhaltigen Welt beiträgt, wurde von ihm tatkräftig unterstützt. Sein Haus stand immer offen und viele Friedensbewegte fanden dort eine Herberge. Mit seiner mobilen Küche unterstütze er unzählige Aktionen der Friedensbewegung.

Oft wurde Konni gefragt, ob sich das alles lohnt. Alle Bemühungen, Rückschläge, Frustrationen für ein so hoffnungsloses Ziel wie den Frieden einzugehen. Lohnt ein Leben, das den Friedensgedanken über die eigene Karriere stellt. Konni antwortete darauf stets mit einem Zitat aus einem Lied von Konstantin Wecker: Es geht ums Tun, nicht ums Siegen! Kaum ein Zitat kann Konnis Wirken besser beschreiben. Er gab uns mit seinem Tun Hoffnung für ein scheinbar hoffnungsloses Unterfangen – eine Welt ohne Krieg und Ungerechtigkeit. Konni wird uns fehlen, wir werden ihn schmerzlich vermissen, im Friedenscamp, bei den Demonstrationen, bei unseren Aktivitäten für den Frieden und als Mensch, der immer mit seiner Erfahrung zum Gelingen beitrug und seiner unermüdlichen Kraft, die den Friedensgedanken in die Welt trug.

Konni Schmitt war Träger des Roland-Vogt-Friedenspreises. Er erlag seiner schweren Krebserkrankung am 6. April 2022.

Lieber Konni, wir werden deinen Kampf weiterführen. Wir werden an dich denken, wenn uns der Mut verlässt oder wir uns die Frage stellen, ob sich die Mühe lohnt. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Air Base Ramstein geschlossen wird und die Welt ein friedlicherer Ort wird. Denn was könnte sich mehr lohnen, als sein Leben dem Frieden und der Gerechtigkeit zu widmen?

Kampagne Stopp Air Base Ramstein und Pfälzer Initiative „Entrüstet Euch!“