Gedanken zur Auswertung der Online-Aktionstage:
Das Friedenscamp mit den vielen Menschen, Diskussionen und das gemeinsame Feiern fehlen uns immer noch. Keine noch so guten virtuellen Aktionstage können die Ramstein-Proteste auf der Wiese und der Straße vor der Air Base Ramstein ersetzen.
Deswegen demonstrieren wir auch am 26. September in Berlin gegen den Drohnenkrieg, die Air Base Ramstein sowie für Frieden und Abrüstung mit einer Menschenkette vom Bendlerblock (Bundesverteidigungsministerium) bis zum Brandenburger Tor. Wir verbinden die Einsatz- und Kriegsplätze mit dem Engagement vieler für den Frieden – bunt und vielfältig soll es werden.
Das war eines der Ergebnisse der virtuellen Aktionskonferenz, die am 11. Juli während der virtuellen Online-Aktionstage (8. -11. Juli 2020) stattfand. Nach einer intensiven solidarischen Diskussion wurden die Demonstration mit Menschenkette am 26. September, ein internationaler Anti-Basenkongress und eine öffentliche Veranstaltung mit Eugen Drewermann gemeinsam vereinbart.
Die weitere Militarisierung Europas, der auch 2021 deutlich erhöhte Rüstungsetat und besonders die Bewaffnung der Bundeswehrdrohnen erfordern unseren gemeinsamen Protest. Wir wollen einen vollständigen Abzug der US-amerikanischen Soldaten sowie ihrer Atomwaffen. Wir wollen keine Verlagerung der Truppen nach Polen und somit noch näher an Russland ran. Es bleibt dabei: Nur die Schließung der Air Base und ein umfassendes Konversionsprogramm sichern den Frieden.
Dazu ist der Protest weiterhin und gerade jetzt auch verstärkt notwendig! Wir wollen nach der Corona-Krise eine Wende hin zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit.
Das Datum der Ramstein Aktionstage für 2021 wurde ebenfalls vereinbart. Wir treffen uns im Friedenscamp, bei den Aktionen und der Demonstration vom 4. bis 11. Juli 2021 in Kaiserslautern, Ramstein und der ganzen Umgebung. Bitte merkt Euch das Datum schon jetzt vor.
Auf den Online-Aktionstagen waren die Inhalte der virtuellen Vorträge, Diskussionen und Veranstaltungen vielfältig und plural. Die grundsätzliche Völkerrechtswidrigkeit der Drohneneinsätze kam genauso zur Sprache, wie die Notwendigkeit der Schließung der Militärbasen auf der ganzen Welt. Welche Chancen liegen in einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation, wie kann Konversion aussehen und warum ist der Feminismus unverzichtbar für eine emanzipatorische, partizipative Gestaltung der Zukunft. Diese Gedanken, durchzogen die ausgesprochen interessanten und vielfältigen Vorträge, die mit interessanten Diskussionen, vielen Fakten und Argumenten zur Erweiterung des Wissens und zur Aufklärung beitrugen. Das alles in einer Atmosphäre der gegenseitigen Toleranz, die aber auch klar formulierte, dass rassistisches und faschistisches Verhalten nicht toleriert werden darf – für Demokratie und Frieden.
Die Online-Aktionstage waren spannend und laden zu mehr Diskussion ein.
Alle Veranstaltungen waren durchweg gut besucht: In den Zoom-Räumen waren zwischen 20 und 50 Teilnehmende. Die Livestreams der Vorträge wurden auf Facebook bis zu tausendmal angesehen. Der Livestream des Online-Konzerts wurde auf dem YouTube-Kanal von weltnetz.tv bereits fast zweitausendmal angesehen. Für eine aus der Not entstandene und auf die Schnelle vorbereitete Online-Aktion sind wir im Großen und Ganzen zufrieden. Erste Überlegungen dieses Format beizubehalten und weiter auszubauen wurden während der Online-Aktionstage diskutiert und werden weiter verfolgt. Natürlich nur als Ergänzung zu den bisherigen Formen unserer Aktionen.
Das mehrstündiges Online-Konzert, durchgeführt als Solidaritäts- und Unterstützungskonzert – für die wegen der Corona-Krise in Not geratenen Künstler*innen und unserer Campküche Fläming Kitchen – beendeten die Aktionstage. Das Konzert zeigte noch einmal die beeindruckende Vielfalt nicht nur musikalisch, sondern es spiegelte auch die politische Pluralität der Kampagne Stopp Air Base Ramstein wieder, die in Solidarität und Anerkennung der Unterschiede, gemeinsam die verbindenden friedenspolitischen Ziele erreichen will.
Solidarität war prägend, in der Diskussion, bei der Aktionskonferenz und als gemeinsame Empathie beim Konzert.
Wir wollen noch bis zum Ende des Monats Spenden für Fläming Kitchen und die Künstler*innen sammeln und dann fair aufteilen. Alle Spenden mit dem Stichwort „Spende Künstler“ werden zu 100% an diese weitergegeben. Ihr könnt per Banküberweisung oder PayPal spenden. Die Spenden sind steuerlich absetzbar:
Konto:
Inhaber: Aktiv fuer den Frieden – Stopp Ramstein e.V.
IBAN: DE38 1005 0000 0190 6460 80
BIC: BELADEBEXXX
Stichwort: Spende Kuenstler
Weitere Infos und PayPal auf: https://www.stoppramstein.de/spenden/
Die Aktionen in Berlin vom 25. bis 27. September werden nur groß, bunt und vielfältig, wenn Ihr alle mitmacht! Jede und jeder zählt! Deswegen kommt nach Berlin! Bringt viele mit! Wir freuen uns auch euch!
Arno Edgar Beier, Reiner Braun, Maren Herz, Sabrina Lüllepop, Pascal Luig, Konstantin Schneider